1997 – „Lennon Legend“

Lennon Legend

Veröffentlicht:  27. Oktober 1997
LP: EMI/Parlophone 7243 8 21954 1 2
CD: EMI/Parlophone 7243 8 21954 2 9

Titel:
Imagine / Instand Karma! / Mother (single edit) / Jealous Guy / Power To The People / Cold Turkey / Love / Mind Games / Whatever Gets You Thru The Night / #9 Dream / Stand By Me / (Just Like) Starting Over / Woman / Beautiful Boy (Darling Boy) / Watching The Wheels / Nobody Told Me / Borrowed Time / Working Class Hero / Happy Xmas (War Is Over) / Give Peace A Chance

Die letzte John Lennon-Veröffentlichung lag sieben Jahre zurück. Was macht man? Richtig, zum Weihnachtsgeschäft wird ein weiterer Lennon-Sampler auf den Markt geschmissen. Was unterscheidet diesen Sampler nun von seinen Vorgängern? Beim genaueren Betrachten steht „Lennon Legend“ nur in direkter Konkurrenz zur 1982 erschienenen „John Lennon Collection“. „Shaved Fish“ ist lediglich eine Inventur der ersten Hälfte der 1970er Jahre, der „Imagine“-Soundtrack bezieht die Beatles-Periode mit ein und das „Lennon-4-CD-Set“ ist zu umfangreich für einen Sampler.

Drei Songs sind es, die hier nicht auftauchen, wohl aber auf der „John Lennon Collection“: „I’m Losing You“, „Dear Yoko“ und „Move Over Ms. L.“. Letzterer Titel wird bis auf Weiteres für Sammler immer ein Argument sein, zur „John Lennon Collection“ zu greifen, denn nirgendwo sonst ist er auf CD verfügbar. Das ist dann aber auch schon alles, was für die Hitsammlung von 1982 spricht. „Lennon Legend“ enthält die übrigen 16 Titel der „John Lennon Collection“ und wurde um zwei Kompositionen von „John Lennon / Plastic Ono Band“ erweitert („Mother“ und „Working Class Hero“) sowie „Nobody Told Me“ und „Borrowed Time“ von „Milk And Honey“ – das posthume Album, welches 1982 ja noch nicht veröffentlicht war. Insofern geht „Lennon Legend“ als Punktsieger aus dieser Begegnung hervor und ist aus der Sicht des Jahres 1997 der beste Lennon-Sampler.

Ob das alles nur als pure Geldschneiderei zu bewerten ist, das sei dahingestellt. Ironischerweise sieht man auf der letzten Seite des CD-Booklets ein Foto, das John Lennon schelmisch ein Bündel Dollarnoten zählend zeigt. Macht man sich von dieser Überlegung frei, ist „Lennon Legend“ eine wichtige Veröffentlichung, die neben der umfangreicheren bzw. besseren Titelzusammenstellung auch visuell mit mehr Stil daherkommt. Statt des etwas verhärmt aussehenden 40-jährigen Lennon vom Cover der „John Lennon Collection“ wählte Yoko Ono dieses Mal den dynamischen Lennon des Jahres 1971. Das gesamte Design ist modern und ästhetisch und auch das Booklet ist deutlich mehr als nur ein Faltblatt. Am schönsten ist die Vinylausgabe, eine Doppel-LP zum Aufklappen, die zwar dieselben Titelinformationen und Fotos wie im CD-Booklet enthält, aber eben großformatiger – der ewige optische Reiz des Mediums Schallplatte.

Anspieltipps:

Uneingeschränkt empfehlenswert

Bewertung:

Pressestimmen:

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