Live-Chronik

Fab70s

“Meine Vorstellung des Himmels: nicht auf Tour zu gehen.”
(John Lennon, 1976)

“Es war schon schwierig, nach den Beatles etwas Neues zu beginnen. Ich hatte nur zwei Alternativen: Aufgeben oder weitermachen. Und nachdem ich mich für das Weitermachen entschieden hatte, konnte ich nicht aufhören.”
(Paul McCartney, 1990)

“… und irgendwo in einem schäbigen Motel in Philadelphia festzusitzen ist nicht gerade meine Vorstellung davon, Spaß zu haben. Ich meine, es würde mir nichts ausmachen, hier und da ein Konzert zu spielen, aber es (das Touren) ist ermüdend. Sehr ermüdend.”
(George Harrison, 1987)

“Es gibt auf der Welt nichts Langweiligeres als Schlagzeuger zu sein, wenn du keine Leute hast, die vor dir auf der Bühne stehen.”
(Ringo Starr, 1989)

Als die Beatles 1966 aufhörten Konzerte zu geben, wurden sie zu Studiomusikern. Sie waren spontan, experimentierfreudig und schraubten die Ansprüche an sich selbst immer höher. Es gab keinen Druck mehr, die Songs live präsentieren zu müssen. Und doch schien die Live-Erfahrung etwas zu sein, dass zumindest ein Teil von ihnen vermisste. Die “Let It Be”-Sessions waren ein solcher Versuch, zumindest im Studio zu den Wurzeln zurückzukehren und einfachen Rock zu spielen. Doch zu dieser Zeit waren die Beatles längst keine Einheit mehr. Nach dem letzten Kraftakt “Abbey Road” trennten sich folglich die Wege.

Hier und da gab es vereinzelte Auftritte. Doch es dauerte eine Weile, bis sich ein Ex-Beatle anschickte, auf ausgedehnte Tournee zu gehen. Heute sind Paul McCartney und Ringo Starr die einzigen Ex-Beatles, die Konzerte rund um den Globus gaben und immer noch Freude daran haben, ihre Songs einem Live-Publikum zu präsentieren. John Lennon trat in den frühen 70ern sporadisch auf und zog sich 1975 ins Private zurück. Seine Meinung zu Live-Konzerten änderte sich zur Zeit seines Comebacks im Jahre 1980. Lennon plante, im folgenden Jahr auf groß angelegte Tour zu gehen. Wir alle wissen nur zu genau, warum daraus tragischerweise nichts wurde. George Harrison schließlich organisierte 1971 das legendäre “Concert For Bangla Desh” und unternahm 1974 eine ausgedehnte, aber umstrittene Tour durch Nordamerika, bevor er 1991 erfolgreiche Konzerte in Japan gab.

In Interviews und Pressekonferenzen wird Paul McCartney immer wieder gefragt, wann er sich denn zur Ruhe setzen möchte. Doch er fühlt sich immer noch angetrieben und motiviert neue Studioalben aufzunehmen und genießt es, die Konzertbühnen der Welt zu betreten. Auch Ringo Starr wird es nicht anders gehen, wenngleich er sich mittlerweile darauf beschränkt, mit seinen “All Starrs” in den USA auf Tournee zu gehen.

Die “Live-Chronik” möchte allen Besuchern von www.ex-beatles.de die spannende Geschichte der Ex-Beatles als Live-Performer näher bringen.

Auch hier wünsche ich viel Spaß!

(Fortsetzung folgt)